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Feldpostbriefe - Lettres de poilus
»... wer fällt, der stirbt den Heldentod« Vor achtzig Jahren, am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. Daran erinnert eine neue Sendereihe des Deutschlandfunk, die in Zusammenarbeit mit Radio France und dem deutsch-französischem Jugendwerk entstand. Präsentiert werden Feldpostbriefe, die Hörerinnen und Hörer uns geschickt haben. Dokumente von Begeisterung und Hingabe, von Ernüchterung und Entsetzen. Der Erste Weltkrieg im Spiegel von Feldpostbriefen, ab dem 2. November montags bis freitags um 8:20 Uhr in den "Informationen am Morgen". Im Internet haben Sie die Möglichkeit historische Begleitinformationen, mit umfangreichen Text-, Bild- und Tonmaterial zum Ersten Weltkrieg abzurufen. Daneben können Sie montags bis freitags ab 8:30 Uhr das aktuelle Manuskript nachlesen und die Sendung im RealAudio-Format anhören. 17. Sendung 24. November Kriegsjahr 1918. Rußland scheidet nach der Oktober-Revolution von 1917 und dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk aus dem Kreis der Kriegsgegner Deutschlands aus. Eine Entwicklung, die auch in französischen Briefen nicht unkommentiert bleibt.
Der Offizier Georges Pétin schreibt am 5.
März 1918 an seine Frau: Zum ersten Mal seit einem Monat habe ich eine Zeitung , die "Temps", gelesen, die mir zufällig in die Hände gekommen war. Dort sah ich einen Artikel von Pondiellan. Er berichtete über einen hohen englischen Offizier aus dem Generalstab , der ihm über die wachsende Gefahr von Offensiven der Boches an der westlichen Front erzählt haben soll. Niemals habe ich daran geglaubt, ich glaube weiter daran, daß sie NICHT angreifen werden. Es gibt für sie gar kein strategisches Interesse, denn das hieße, sie würden blindlings gegen Mauern rennen. Es war für sie leichter, sich den Russen anzubiedern ... Was für Dreckskerle diese Russen, ein Volk im Zerfall. Heute abend höre ich , daß sie Frieden schließen. Das bedeutet nicht allzu viel , denn Rußland ist in einem derartigen Zustand des Zerfalls, daß die Boches vor Rußland nicht wenige Truppen zurücklassen müssen. Aber werden sie die Artillerie hier einsetzen können ? So oder so - uns wird mehr Artillerie als ihnen zur Verfügung stehen. Also trotz all dieser Ereignisse habe ich weiter Vertrauen . Es geht darum noch standzuhalten und dann sind sie geliefert. Denn sie werden Rußland nur in ferner Zukunft ausbeuten können - doch bevor dies geschieht und sie gefährlich werden, versetzen wir ihnen den Todesstoß ."
... car ils ne pourront
exploiter la Russie que dans un avenir trop éloigné
pour être immédiatement dangereux et avant cela nous
leurs porterons le coup fatal."
Durch den Friedensschluß mit Rußland
werden deutsche Divisionen für die Westfront frei. In der
ersten Jahreshälfte 1918 versucht Ludendorff, Kopf der Obersten
Heeresleitung, in einer gewaltigen Kraftanstrengung die alliierten
Frontlinien im Nordwesten Frankreichs zu durchbrechen.
Im Frühjahr schon laufen Gerüchte um, daß
eine Offensive bevorstehe. Wieder hoffen die Soldaten auf die
Entscheidung.
Alfred Cornelsen berichtet im April 1918 an seine
Eltern und Geschwister. Cornelsen ist zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre
alt. "Von unserer Division, der 88. , habt Ihr wohl schon die Belobigung in der Zeitung gelesen. Es waren schwere Tage für uns. Wir hatten schon 22 Tage in Stellung gelegen und gingen als erste Linie vor. Es war am 21. morgens 8 Uhr 45. Vor Nebel und Pulverdampf konnten wir keine drei Schritte weit sehen, und doch ging es so schnell. Wir hatten immer den Drang nach vorn und Anschluß an den Feind.
Am 21. mittags um 1 Uhr 15 machte ich Patrouille,
als ich Meldung machte, begann der Sturmangriff, der uns glückte.
Wir gingen bis Quentin vor und kamen dann in Reserve. Wir liegen
hier in einer ruhigen Stellung. Wie lange ist aber noch nicht
raus. Alle munkeln, daß wir wieder in die Offensive kommen.
Der Kronprinz soll geäußert haben : "Ohne die
88. Division gehts nicht vorwärts". Nun, so machen wir
eben wieder mit." Alfred Cornelsen stirbt im Juli dieses letzten Kriegsjahres. |