![]() |
|
![]() |
||||||||||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||||||||
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||||
![]() |
Lange Nacht | |||||||||||||||||
![]() |
Manuskript vom: Sa. 27.10.2001 23:05
Eine Lange Nacht über Mütter und Söhne
|
|||||||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||||
![]() aus: Die Liebe zwischen Müttern und Söhnen, von Helen Exley, Exley 1997 |
Mit "Mama, du sollst doch nicht um deinen Jungen weinen",
rührte Heintje in den 60erJahren viele Herzen. Die Liebe
zwischen Mutter und Sohn - sie wird verkitscht, aber auch
verflucht und verdrängt, denn in kaum einer menschlichen
Beziehung sind die Gefühlsextreme größer: Liebe, Hass,
Verehrung und Verachtung. Von ihren Mütter erzogen,
geliebt oder weggestoßen, versucht mancher Mann ein Leben
lang vor der Mutter zu fliehen, ein anderer löst sich nie von
der ersten Frau seines Lebens. Dabei werden die meisten
Söhne von ihren Müttern mehr geprägt, als sie selbst
wahrhaben wollen. Um zu einem "richtigen" Mann zu werden -
so heißt es - müssten Söhne sich viel vehementer von ihren
Müttern lösen als von ihren (oft abwesenden) Vätern.
Auch die Mütter werden mit Klischees belegt: sie können und
wollen gerade die Söhne nicht loslassen, sie verfolgen die
Söhne mit aufopfernder Liebe, der Sohn wird zum Macho,
Gewalttäter, Frauenhasser oder ein unglücklicher Don Juan.
"Junge, komm bald wieder nach Haus - und geh nie wieder
hinaus", besang ein anderer Sohn die Liebe der Frau, die ihm
das Leben schenkte. Lieben Mütter ihre Söhne anders als
ihre Töchter. Oder mehr?
In einer Langen Nacht mit Müttern und Söhnen, in
literarischen und musikalischen Spaziergängen wollen wir uns
einer lebenslangen, oft komplizierten Liebesgeschichte
annähern.
|
|
||||||||||||||||
Studiogäste:
Prof. Gerhardt Amendt
Prof. Albrecht Koschorke
Prof. Dr. Barbara Vinken
Gerhard Amendt
Gerhardt Amendt
|
||||||||||||||||||
Die Rache der Muttersöhne Warum aus Mamas kleinen Liebling auch wieder ein ganz normaler Mann wird: ein Brotverdiener - und ein Frauenheld. Von Gerhard Amendt, Die gute Nachricht: Es gibt sie noch, die ganz normalen Familien. Vater und Mutter leben unter einem Dach und allen Anschein nach herrscht Frieden. Der Vater ist verfügbar, pflegt eine liebevolle Beziehung zu seinen Kindern und Kräche sind erfrischend wie Gewitter. Die schlechte: Wer kommt schon auf den Gedanken, dass gerade in solchen Familien die Frauen sich verhalten, als wären sie allein erziehende Mütter? Sie tun es, und sie tun es mehr oder weniger bewußt und absichtsvoll. Den Schaden tragen wir alle. Der Reihe nach: Für ein Forschungsprojekt hatten wir 505 Männer im Alter zwischen 24 und 45 Jahren über die Beziehung zu ihren Müttern befragt. Prompt stießen wir auf bislang unerhelltes Terrain im Familienalltag und entdeckten das Phänomen der allein erziehenden Mutter im vollständigen Familien. Was es ausmacht? Es ist die Mutter, die den Wunsch der Söhne nach Väterlichkeit erstickt, und die den Vater auf die Rolle des zwar oft gescholtenen, aber dennoch zuverlässigen und gestandenen Brotverdieners zurückstutzt. Er soll den Konsum garantieren - mehr nicht. Viele Mütter verhalten sich, als hätte ein böser Lebensgefährte sie mit ihren Kindern alleine sitzen lassen und ihr Leben zerstört. Aus den Interviews mit den Männern haben wir auch erfahren, dass gut die Hälfte aller Mütter zu ihren Söhnen eine eigentümliche Beziehung pflegt: Sie machen die Söhne zu Vertrauten und zu Tröstern in allen Lebenslagen. Ist der Partner nicht zärtlich oder nicht aufmerksam genug oder in den Augen der Gattin sowieso nur ein Versager, muss der Sohn als Mothers little helper einspringen. Außerdem soll er seine Mutter, zumal wenn sie Hausfrau ist, für entgangenen gesellschaftlichen Erfolg entschädigen.
Der Sohn muss trösten und wird dann zum Vertrauten. Die Mutter lässt ihn nur allzu oft an ihren Stimmungen teilhaben, an ihren Sehnsüchten und an ihren
Enttäuschungen. Daraus erwachsen dem Sohn peinliche Intimitäten. In besonders schwer wiegenden Fällen verlangt sie von ihm sogar, dass er sie auch körperlich
tröstet. Das tun Mütter, die sich selbst als sexuell unbefriedigt beschreiben.
Scheidungsväter.
Wissenschaftliche Forschungsberichte zum Thema Scheidung gibt es viele!
Bisher wurden jedoch fast nur Mütter und Kinder zu ihren Erfahrungen mit
Trennung und Scheidung befragt.
Wir hingegen wollen mit dieser Studie erstmals die Situation von Vätern nach der Trennung eingehender erforschen.
Wir möchten wissen, mit welchen Gefühlen sie die neue Lebenssituation nach der Trennung und Scheidung durchlaufen haben!
|
||||||||||||||||||
![]() |
Barbara Vinken Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos. Piper Verlag 2001 Nirgendwo in Europa, das ist der Ausgangspunkt für die Untersuchung der Professorin für Romanistik an der Universität Hamburg, stellt sich die Situation berufstätiger Mütter als so schlecht heraus wie in Deutschland. Nach der Wiedervereinigung gilt das auch für die neuen Bundesländer, in denen das noch zu DDR-Zeiten ganz anders war. Interessanterweise sind in Ländern wie Frankreich, Dänemark oder Norwegen, wo die Erwerbsquote der weiblichen Bevölkerung bei über 70 Prozent liegt, auch die Geburtenraten am höchsten, während Deutschland mit einer Geburtenrate von 1,3 Kindern pro Frau und einer Erwerbstätigkeit von knapp über 50 Prozent weit abgeschlagen rangiert. http://www.taz.de/pt/2001/04/19/a0121.nf/text http://morgenpost.berlin1.de/archiv2000/ 001222/blickpunkt/story377480.html http://www.woz.ch/wozhomepage/rez_text01/vinken.htm Während die Biomedizin sogar unfruchtbare Partner mit Kindern beglücken kann, während der Zusammenhang zwischen Alter und Gebärfähigkeit tendenziell obsolet wird, ist die Geburtenrate in Deutschland auf 1,3 Kinder pro Frau gesunken. Eine Entwicklung, die sich als Reaktion darauf deuten lässt, dass in keinem anderen europäischen Land die Kombination von Berufstätigkeit und Mutterrolle derart systematisch hintertrieben wird wie hierzulande. Nach einem öffentlichen Angebot ganztägiger Kinderbetreuung zum Beispiel sucht man vergeblich. In der DDR war man da wesentlich weiter als im vereinten Deutschland der Diskussionshorizont reicht. Wie gesagt, Kinderlosigkeit lässt sich als Reaktion auf strukturelle Defizite erklären, warum aber artikulieren die Frauen, die sich für die Mutterrolle entschieden haben, keinen massiven Protest gegen ihre staatliche und politische Nichtbeachtung. Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken versucht in ihrem Buch "Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos" eine Antwort auf diese Frage. Weiterlesen: http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-lit-pol/302.html
|
|||||||||||||||||
![]()
|
Albrecht Koschorke Die Heilige Familie und ihre Folgen Fischer Verlag Die Heilige Familie als Kern einer christlichen Tradition, welche die elementaren sozialen Codes prägte: Von den Schwierigkeiten der Kirchenväter mit der Josephs-Figur bis zu Freuds ödipalen Familienbanden und gegenwärtigen Diskussionen über dieRolle der Familie.
Cheryl Benard, Edit Schlaffer
Cheryl Benard,; Edit Schlaffer
Von der Herrschaft der Söhne
Machen Mütter Machos? Ja. Leider. Obwohl sie ausdrucksfähige und
liebesfähige Partner wollen. Wenn es um den eigenen Nachwuchs geht, verlieren sie den
Durchblick.
|
|||||||||||||||||
![]()
|
Was kommt dabei heraus, wenn Mütter aus ihren Söhnen neue
Männer machen wollen? Ihnen die besseren Väter sein wollen? Max ist ein zauberhaftes Geschöpf. Verschmust, blitzgescheit und wunderhübsch. Max ist im Grunde seines Herzens ein Bilderbuchbub. Rein oberflächlich betrachtet, ist das Kerlchen - manchmal natürlich nur - auch ganz schön fies, frech, faul. Einfach mies drauf. Wie sie halt so sind, die Jungs mit zehn. Sind sie so? Dürfen Jungs so sein? Genau genommen benimmt sich das neue Kerlchen nämlich ein bisschen zu oft wie ein alter Macho. Recht clever macht er das: Klimperaugen auf, Mami holt das Ketchup, Lächeln, Mami hängt die Hose auf, Klimperaugen zu, Mami räumt sein Zimmer auf. Hat er doch schon immer so gemacht, behaupten böse Menschen. Nein, hat er nicht, widerspricht die gute Mutter. http://www.vienna.com/zeitung/ 99/01/02/hintergrund-20965.html
Machen Mütter Machos?
"Das ganze Abenteuer des Lebens kann man nur mit Männern bestehen. Und deshalb ist für den Jungen der Verlust des Vaters so gravierend. Die Jungen brauchen einfach den Vater, um ein eigenes, männliches Selbstbild aufzubauen. Bei einem alleinigen Mutterbild findet der Junge ja nie zu seiner Identität. Das können Mütter nicht alleine leisten."
In: Mörderische Kämpfe. Ohne Väter geht es nicht - Mütter können Väter nicht ersetzen,
meint der Psychotherapeut und Männerforscher Horst Petri.
DER VERSCHWUNDENE VATER - FAMILIE IM WANDEL
Horst Petri
Horst Petri Die Lange Nacht einer komplizierten Lebensbeziehung: Geschwisterliebe - Geschwisterkampf
Studiogäste: Dorothea Broil-Eyssel, Klaus Kordon, Prof.
Dr. Horst Petri, sieben Kinder der Familie Holzapfel
Zoff mit der Schwiegermutter in vielen Familien Alltag
In Witzen kommen sie selten gut weg: Schwiegermütter
mischen sich in alles ein, wollen ständig sagen, wo es lang
geht und nerven mit ihren Sonderwünschen. Tatsächlich ist
mit ihnen oft nicht gut Kirschen essen. Vor allem Frauen
riskieren, mit der Mutter ihres Partners Zoff zu bekommen.
Professor Harald Euler von der Universität Kassel hat bei Untersuchungen zu
den Beziehungen zwischen einzelnen Familienmitgliedern festgestellt, dass
das schlechteste Verhältnis überhaupt das zwischen Schwiegermutter und
-tochter ist. "Das zum Schwiegersohn ist da sogar vergleichsweise gut", sagt
Euler. Dass Mütter ihre Söhne gerne hätscheln und schätzen - das scheint nicht
bloß ein Klischee zu sein. "Männer sind in jeder patriarchalischen Gesellschaft
einfach mehr wert als Frauen", sagt Christa Brauns-Hermann von der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung bei Familienkrisen in Freiburg.
Wenn Mütter ihre Söhne an eine fremde Frau verlieren, dann wird die ganz
besonders kritisch begutachtet.
|
|||||||||||||||||
![]()
|
Annette Garbrecht Mütter und Söhne, die längste Liebe der Welt 1995. Klein Verlag, Hamburg In kaum einer Beziehung können Gefühlsextreme größer sein als in der zwischen Mutter und Sohn. Söhne fliehen ein Leben lang vor der Mutter, verehren oder verachten sie, lieben oder hassen sie, vergöttern oder verdammen sie. Ein souveränes erwachsenes Verhältnis scheint nicht möglich, denn, so das Klischee, Mütter können nicht loslassen. Sie verfolgen die Söhne mit aufopfernder Liebe, der Sohn wird zum Macho, Gewalttäter, Frauenhasser oder ein unglücklicher Don Juan. Stimmt das wirklich? Über zwanzig Mütter und Söhne analysieren sich gegenseitig: literarisch, essayistisch, journalistisch, satirisch. Evelyn S. Bassoff Mutter und Sohn Eine besondere Beziehung Patmos /CVK 1997 Die Liebe zwischen Müttern und Söhnen Hrsg. v. Helen Exley. 1997. -EXLEY- Unserer Mütter Kursbuch, Juni 1998 Rowohlt Verlag Berlin
Mütter und Söhne:
Märchen aus aller Welt.
Javier Tomeo
Javier Tomeo
Pearl S. Buck
Michel Houellebecq
Elisabeth Borchers
SAID
Christy Brown
|
|||||||||||||||||
![]() |
Anne Fine
"Wenn uns
heute eine Mutter anruft, weint und sagt: "Hilfe, mein Sohn ist der Armee
entlaufen, was
soll ich jetzt machen?", dann sagen wir: "Freuen Sie sich doch, dass er
entkommen ist.".
Sie weint und sagt: "Wie soll ich mich freuen, wo er doch ins Gefängnis kommen
wird."
Dann erklären wir ihr: "Wenn Sie ihre Rechte kennen, wenn Sie das Gesetz
kennen,
werden Sie sich schützen können und Ihr Sohn wird Ihnen nie mehr auf diese
Weise
genommen werden." Verband der Komitees der Soldatenmütter Russlands - gegen Militarismus und Gewalt
Das "Komitee der Soldatenmütter Russlands" wurde
1989 von rund 300 Frauen als
Nichtregierungsorganisation (NGO) zur Durchsetzung
der Menschenrechte und gegen Militarismus und Gewalt
gegründet. International wurden die Soldatenmütter vor
allem 1994 nach Beginn des Krieges gegen
Tschetschenien bekannt. Die Frauen fuhren damals in
das Kriegsgebiet und holten Soldaten aus der Armee
bzw. unterstützten Mütter bei diesen Aktionen.
Mit den tschetschenischen Frauen tauschten sie
Gefangenenlisten aus und koordinierten
(Zu-)Fluchtsmöglichkeiten für Deserteure.
Am 08. März 1995 begaben sich Frauen des Komitees
auf den vielbeachteten Protestmarsch "Marsch der
Mütter für Leben und Mitgefühl" von Moskau in die
tschetschenische Hauptstadt Grosny.
Die Mütter unterstützten Kriegsdienstverweigerer und
machten zahlreiche Protesteingaben an die Regierung.
Die Soldatenmütter setzten weiter Rentenzahlungen für
die Hinterbliebenen gefallener Soldaten durch. 1998
billigte die Staatsduma eine durch die Soldatenmütter
geforderte Amnestie für 40.000 dersertierte Soldaten.
Mittlerweile sind 70 Gruppen von Soldatenmüttern
in dem "Verband der Komitees der Soldatenmütter
Russlands" organisiert. Internationales Mütterkomitee gegen den Krieg
Die Soldatenmütter Rußlands, die Soldatenmütter Tschetscheniens und die Mütter
gegen den Krieg Deutschlands vereinbaren die Gründung eines gemeinsamen
Internationalen Mütterkomitees gegen den Krieg mit dem Ziel:Im 21. Jahrhundert
darf es keine Kriege mehr geben! Wir Mütter haben unsere Kinder für das Leben
geboren. Wir sind gegen jeden Krieg.
|
|||||||||||||||||
DeutschlandRadio-Online ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Links. |
||||||||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||||
![]() |
||||||||||||||||||
![]() |