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Lange Nacht | |||||||||||||||||||
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Manuskript vom: Sa. 3.11.2001 23:05
Die Lange Nacht des Pfeifens
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![]() Belgrad 1997, aus: Internationale Musikwochen Luzern, 1997 |
Alles pfeift und alle pfeifen, und fast niemand denkt darüber nach. Menschen pfeifen - oft unbewusst - im Alltag, in gehobener Stimmung, manchmal kokett, manchmal vulgär. Sie pfeifen aus Empörung, aus Begeisterung, aus Angst, als Signal, als geheimer Code der Wiedererkennung. Und wer morgens pfeift, den holt abends die Katz´ - behauptet der Volksmund. Menschen pfeifen sich an, sie pfeifen aus, sie pfeifen hinterher, sie verpfeifen (sich), sie pfeifen sich was rein, sie pfeifen auf dem letzten Loch. Spatzen pfeifen Neuigkeiten vorzugsweise von Dächern. Aber nicht nur Vögel pfeifen, auch andere Tiere, Delphine, Murmeltiere, Ratten, Fledermäuse pfeifen, und manche glauben, ihr Schwein pfeift. Maschinen, Motoren und Computer pfeifen, Kugeln pfeifen, der Kosmos pfeift.
In der Langen Nacht des Pfeifens soll dem Phänomen des Pfeifens in der Fülle seiner Facetten nachgegangen werden, als akustische und symbolische Äußerung bei Mensch und Tier, in der Natur, in der Technik, als Teil der Alltagskultur, als Element der Musik. Dabei werden zahlreiche Wissensgebiete und Lebensbereiche berührt: Kommunikations- und Sprachwissenschaft, Sozialpsychologie, Film, Volkskunde, Biologie, Ornithologie, physikalische Akustik, Psychoakustik, Sport, Transportwesen, Medizin - und mehr als 500 Jahre Musikgeschichte.
Studiogäste:
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Matthias Osterwold künstlerischer Leiter des Festivals für zeitgenössische Musik bei den Berliner Festspielen
Valerian Maly Valerian Maly und Matthias Osterwold haben 1994 in Berlin und dann noch einmal 1997 in Luzern das Festival "Pfeifen im Walde" veranstaltet.
"Nach jemands Pfeife tanzen"
"Auf etwas pfeifen", "Auf dem letzten Loch pfeifen"
Valerian Maly
Katalog
Simha Arom
Also die Aka haben verschiedene Sorten von Instrumenten. Ein kleines Saiteninstrument, das ist so eine Zitterharfe, das ist ein Fraueninstrument, Als Schlaginstrumente gibt es natürlich Trommel und eine ganz archaische Trommel, die ist ein Stamm von einem Baum, die auf der Erde liegt, und 10, 12 oder 14 Leute schlagen einen sehr komplizierten Rhythmus im Unisono. Außerdem gibt es noch so kleine, sagen wir Accessoires Instrumente und als Blasinstrumente haben Sie eine Pfeife. Musiker der Ba-Benzélé-Pygmäen mit der Eintonpfeife "hindewhou", Foto: Simha Arom, Archiv des Internationalen Instituts für traditionelle Musik, Berlin.
http://www.berlinonline.de/wissen/
Das "Syndrom" der afrikanischen Pentatonik
Simha Arom, Musikethnologe und
Forschungsleiter am Nationalen Forschungszentrums CNRS, erzählt , wie es zur Entwicklung
seiner Methode zur Analyse überlieferter Musik kam
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Oswald von Wolkenstein
Eines der frühesten Musikstücke, in denen der Vogelgesang nachgeahmt wird ist Oswald von Wolkensteins Lied "Der mai mit lieber zal". Das Lied handelt von einem Wettstreit, welcher Vogel denn nun am besten singen kann. Man nimmt an, dass es aus der Zeit vor 1409 stammt, und eines der ältesten überlieferten Musikstücke ist, in denen Vogelstimmen nachgeahmt werden
Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft:
Carsten Höller wurde zu seinem zeit- und raumgreifenden Projekt "Loverfinches" von einer Liebesgeschichte aus dem 18. Jahrhundert angeregt, wonach der Baron Johann Ferdinand Adam von Pernau das Herz der von ihm Angebeteten dadurch gewinnen konnte, indem er einhundert Dompfaffen das Liebeslied beibrachte, welches er zuvor vergeblich unter ihrem Fenster gesungen hatte. Er ließ die Vögel frei und führte die Angebetete durch den Park. Von dem vielstimmig vorgetragenen Liebeslied gerührt gab sie dem Werben nach und wich nicht mehr von seiner Seite. - 1995 stellte Carsten Höller in der Galerie Ars Futura in Zürich eine Voliere mit zehn Dompfaffen aus, die Liebeslieder pfiffen. Die Lieder hatte er ihnen zuvor selbst beigebracht. Kunstsinnige Interessenten konnten das Werk kaufen, das heißt sie erwarben einen der Vögel und sein Lied mit der Auflage, den kleinen Käfig mit geöffneter Tür ans offene Fenster zu stellen. Solange die Dompfaffen kein neues Revier erworben hatten, kehrten sie in den Käfig zurück. Danach aber flogen sie in die Welt hinaus und mit ihnen das erlernte Lied, das sie nun von Generation zu Generation weitergeben. Baronesse Lips von Lipstrill Mit bürgerlichem Namen Jeanette Schmid, studierte Ballett und Gesang, trat zunächst als Sängerin und Verwandlungstänzerin auf. Engagements in der Berliner Neuen Scala, Hansa-Theater Hamburg. Ihre Pfeifkarriere begann eher zufällig in den sechziger Jahren am Hof des Schahs von Persien. Als Kunstpfeiferin Gastspiele in über 30 Ländern. Auftritte mit Josephien Baker, Bop Hope, Marlene Dietrich, Charles Rivel und Edith Piaf. Gipfel der Karriere, Auftritte im Wonderhouse am Broadway. André Heller hat den Namen Baronesse Lips von Lipstrill erfunden und sie zu einer Kunstfigur stilisiert, "ich sah in ihr eine Figur aus einem Fellini-Film". Glamourös, das Kleinbürgerliche überzeichnend. "Sie muss immer wie eine Leihgabe aus einer pompöseren Wirklichkeit auftreten". Auf der Suche nach letzten Könnern aussterbender Künste für sein Wintergarten-Varieté in Wien. Jemand der noch eine Tradition weiß, aber keine Erben mehr hat. Jemand der eine bestimmte Art von Lachen oder auch Staunen hervorzurufen weiß. Gralshüterin eines bestimmtes Könnens Besondere Pfeiftechnik: hohe Töne beim Einatmen, tiefe Töne beim Ausatmen, die Kunst besteht darin, die Übergänge zwischen Ein- und Ausatmen unbemerkbar zu gestalten. Marie Laursen, geboren in Dänemark, pfiff seit ihrer Kindheit. Bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung 1991 entdeckt, trat sie professionell bei großen Veranstaltungen auf. Frappierende Vogelimitationen und virtuosen Interpretationen klassischer Musik.
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Ilse Werner
http://online.prevezanos.com/schlager/w/werner.shtml
Pfeif auf die Probleme: Sie war eine nationale Ikone. 3000 Briefe pro Woche bekam sie in den frühen 40er Jahren, in jedem zweiten Soldaten-Spind hing ihr Foto. Nach dem Krieg wurde sie als Nazi-Star geächtet. Dann das Comeback.
Weiterlesen: http://www2.tagesspiegel.de/archiv/
Olivier Messiaen ist der Komponist des Vogelgesangs schlechthin. Er entwickelte ein eigenes Notationssystem, um den Gesang der Vögel aufschreiben und möglichst exakt in seiner Musik nachbilden zu können. Während sich die meisten Komponisten in den fünfziger Jahren der seriellen und elektronischen Musik verschreiben, zieht er dem Weg ins Tonstudio den in die freie Natur vor.
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Internationale Musikfestwochen Luzern 1997
Gomera ist eine bergige Insel. An den steilen Hängen der unzugänglichen Schluchten wurden im Laufe der Jahrhunderte Terrassen für die Landwirtschaft angelegt. Bevor der Tourismus die Insel vereinnahmte, waren die Bewohner größtenteils Bauern und Hirten. Mit Hilfe des "silbo gomero" - wörtlich des "Gomerapfiffs" - verständigten sie sich über die zum Teil kilometerlangen Schluchten hinweg. Möglicherweise in Sichtweite, aber zu weit entfernt um sich durch Rufen zu unterhalten, wurde der jeweilige Gesprächspartner durch einen Namenspfiff angesprochen. Erst dann folgte die Botschaft. Der noch heute gebräuchliche "silbo gomero" ist keine eigenständige Sprache, sondern gewissermaßen gepfiffenes Spanisch. Dabei werden die Vokale und Konsonanten durch die relative Tonhöhe des Pfiffs wiedergegeben. Im übrigen Silbo wird mit und ohne Finger im Mund "gesprochen".
CD-Tipps rund ums Pfeifen:
"Charmeurs d'oiseaux et siffleurs de danses"
Oswald von Wolkenstein
Alvin Lucier
Olivier Messiaen
Loriot:
Marie Laursen
Ilse Werner
Ilse Werner
Mitch Miller
Olivier Messiaen
Aka Pygmäen
Aka Pygmäen
Banda-Linda
Banda-Linda
Oska Sala
Robert Schumann |
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